
Eosinophile Ösophagitis –
Der Ernährungsleitfaden
von Dr. med. Johanna Keck und M.Sc. Annika Woesler

Bild © A. Rogge & J. Jankovic/Thieme
Das Buch von Johanna Keck und Annika Woesler bietet einen praxisnahen und zugleich wissenschaftlich fundierten Leitfaden zur Eosinophilen Ösophagitis – mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Diättherapie. Das handliche Taschenbuch begleitet Betroffene Schritt für Schritt: von den Grundlagen der Erkrankung über den Weg zur Diagnose bis hin zu konkreten Empfehlungen für den Alltag mit EoE.
Inhalt und Aufbau
Das Buch beginnt mit einer klaren und verständlichen Darstellung der Pathophysiologie. Anatomie und Funktion der Speiseröhre werden erläutert, ebenso die Mechanismen, die zur Krankheitsentstehung beitragen. Typische Symptome werden anschaulich erklärt und durch eine praktische Vorlage für ein Symptomtagebuch ergänzt.
Anschließend wird der Leser durch den gesamten diagnostischen Prozess geführt: von der Endoskopie über die histologische Aufarbeitung bis hin zum Thema der sinnvollen Allergiediagnostik. Ein übersichtliches Schaubild zu den Therapiemöglichkeiten erleichtert die Orientierung im Entscheidungsprozess. Auch pharmakologische Optionen werden realistisch eingeordnet.
Schwerpunkt Ernährungstherapie
Den Hauptteil bildet die titelgebende Ernährungstherapie. Die verschiedenen Diätansätze – von 1-Food über 2-Food bis hin zur Elementardiät – werden übersichtlich und leitlinienkonform beschrieben, jeweils mit Angaben zu Erfolgsraten und wissenschaftlichem Hintergrund. Besonders wertvoll ist, dass nicht nur die Theorie dargestellt wird, sondern auch die praktischen Herausforderungen berücksichtigt werden, wie z.B.:
- Wie lassen sich individuelle Trigger identifizieren?
- Welche diagnostischen Irrwege sollten vermieden werden?
- Wie geht man mit versteckten Inhaltsstoffen oder Spurenkennzeichnungen um?
- Welche Ersatzprodukte sind sinnvoll – und welche weniger?
Häufige Missverständnisse werden aufgeklärt, und die wichtigsten Fragen in einer „FAQ“-Rubrik beantwortet. Betroffene erhalten praxisnahe Strategien – von der Organisation des Kühlschranks bis hin zur Frage, ob Besteck in der Familie geteilt werden sollte.
Ein besonderes Highlight ist die tabellarische Übersicht kritischer Nährstoffe unter 6-FED und deren Alternativen zur Vorbeugung einer Mangelernährung. Diese Brücke zwischen Ernährungsmedizin und Alltagspraxis ist nicht nur für Patient:innen, sondern auch für Fachpersonen wertvoll.
Bild © A. Rogge & J. Jankovic/Thieme
Rezepte und Alltagstipps
Der Rezeptteil umfasst über 40 Seiten und überzeugt durch Vielfalt – von Frühstücksideen über Hauptgerichte bis hin zu Snacks und Süßspeisen. Die ansprechende Bebilderung macht Lust aufs Ausprobieren. Die Diättherapie wird hier nicht als reine Einschränkung dargestellt, sondern als Chance, neue und kreative Wege in der Küche zu entdecken.

Fazit
„Eosinophile Ösophagitis – Der Ernährungsleitfaden“ von Keck und Woesler ist ein gelungenes Werk, das eine wichtige Versorgungslücke schließt. Wissenschaftlich fundiert und in klarer Sprache macht es die komplexe Ernährungstherapie bei EoE verständlich, greifbar und alltagstauglich. Damit ist es sowohl für Patient:innen und Angehörige als auch für behandelnde Ärzt:innen und Ernährungsfachkräfte eine klare Empfehlung.
Beitrag erstellt von

Katrin Schweizer
Studien-Ärztin
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
Universitätskinderklinik Gießen